kleinbäuerliche Strukturen

Was dein bewusster Konsum bewegen kann

Gute Gründe dezentral, unabhängig, regional und bio einzukaufen

Dass frisch geerntetes Bio-Obst und -Gemüse aus der Region voller Nähr- und Vitalstoffe steckt und einfach intensiver und besser schmeckt, ist ja bekannt. Zusätzlich gibt es aber noch einige weitere Gründe, warum es sinnvoll ist, bei regional wirtschaftenden Bio-Betrieben einzukaufen.

Derzeit werden in Deutschland über 80 Prozent der Lebensmittel bei den „großen Vier“ gekauft, also bei Lidl, Aldi, Edeka und Rewe. Dadurch erhalten diese Handelskonzerne umfassende Kontrolle und Marktmacht – Preise werden gedrückt, Produktionsbedingungen diktiert und kleine Betriebe an den Rand der Existenz gebracht. Lange und volle Regale schaffen zwar den Eindruck von Auswahl, letztlich bist du in deiner Auswahl aber immer an das gebunden, was die großen Händler listen. Und durch die starke Konzentration auf wenige Große vereinheitlichen sich die Sortimente, die zunehmend auf billige, massenkompatible Produkte setzen. Die Folge: Vielfalt und Qualität leiden.

Auf kurze Sicht können die Händler damit günstige Preise bieten, doch langfristig verlieren wir Transparenz, Regionalität und nachhaltige Alternativen. Auf gesellschaftlicher Ebene fördert diese Machtkonzentration Monokulturen, schadet ländlichen Strukturen und untergräbt die Vielfalt und Resilienz unserer Lebensmittelversorgung.

Letztlich bekommt man die Strukturen, die man fördert – und mit jedem regionalen Bio-Einkauf erwirbst du nicht nur leckere, gesunde Lebensmittel, sondern trägst auch etwas zu einem Gegengewicht bei, das wir den übermächtigen Strukturen entgegensetzen wollen.

Jede Kaufentscheidung zählt hier – und je mehr so denken, desto mehr können wir bewegen:

Erhalt und Schutz der Ernährungssouveränität

Regionale Strukturen und kleinbäuerliche Betriebe ermöglichen es uns, selbst zu entscheiden, wie und wo unsere Lebensmittel produziert werden. Nachhaltig wirtschaftende Bio-Betriebe sind weniger anfällig für globale Störungen und Krisen. Diese „Ernährungssouveränität“ ist ein politisches Ziel, das uns vor globalen Preisschwankungen und Versorgungskrisen schützt und die regionale Kontrolle über wichtige Ressourcen erhält.

Erhaltung der Artenvielfalt und Schutz der Ökosysteme

Durch den Verzicht auf Pestizide und Monokulturen fördern Bio-Betriebe die Biodiversität und schützen die regionale Umwelt. Dieser Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt ist politisch von großer Bedeutung: Artenvielfalt schafft die Basis, um langfristig die Lebensgrundlage für kommende Generationen zu sichern.

Bewusster Konsum trägt langfristig zum Erhalt der Artenvielfalt bei.

Erhalt demokratischer Strukturen und Marktmachtverteilung 

Mit dem Einkauf bei unabhängigen Bio-Betrieben unterstützt du eine dezentralisierte Wirtschaftsstruktur, die Marktvielfalt und demokratische Prinzipien im Lebensmittelhandel fördert. Nur durch diese Kaufentscheidungen lässt sich beeinflussen, ob wenige Großkonzerne die Marktmacht konzentrieren und Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen können.

Förderung sozialer Gerechtigkeit und fairer Arbeitsstrukturen

Kleinere, ökologisch wirtschaftende Betriebe engagieren sich häufiger in lokalen Projekten, sind näher an den örtlichen Strukturen und haben ein Auge für die konkreten Bedürfnisse in der Region. Im Verband Ökokiste etwa arbeiten viele Betriebe nach Gemeinwohl-Ausrichtung und lassen das auch entsprechend prüfen und zertifizieren. Dein Einkauf stärkt ein gerechteres Wirtschaftssystem, in dem soziale Verantwortung und direkte Wertschöpfung vor Ort Vorrang haben.

Klimagerechte Lebensmittelversorgung

Mit dem Kauf regionaler Bio-Produkte unterstützt du eine Landwirtschaft, die im Sinne des Klimaschutzes handelt. Kürzere Transportwege, nachhaltige Produktionsmethoden und Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide tragen zu einer klimafreundlicheren Lebensmittelversorgung bei – ein wichtiger politischer Schritt für eine lebenswerte Zukunft.

Stärkung lokaler Identität und kultureller Vielfalt

Durch die Förderung kleiner, unabhängiger Betriebe bleiben regionale Sorten, Anbauweisen und Lebensmitteltraditionen erhalten. Diese Vielfalt stärkt die lokale Identität und schützt uns vor einer Verarmung der Kulturlandschaft, die durch eine zentrale und globalisierte Nahrungsmittelproduktion zunehmend bedroht ist.

Bilder: Ökokiste e.V.

Das Gute liegt nah

Dezentrale, lokale Handelsstrukturen bieten Chancen für uns als Gesellschaft und für jede*n Einzelne*n

Jeden Tag stehen wir vor der Entscheidung, wo und wie wir unsere Lebensmittel kaufen. Die großen Supermarktketten dominieren den Markt, bieten Bequemlichkeit und Masse. Über 80 Prozent ihrer Lebensmittel kaufen die Deutschen derzeit bei Lidl, Rewe, Aldi oder Edeka. Doch was steckt dahinter? Und warum ist es so wichtig, dezentrale, regionale und unabhängige Strukturen im Lebensmittelhandel zu stärken? Als Verband Ökokiste setzen wir uns genau für diese Strukturen ein – aus gutem Grund.

Regionalität schafft Vertrauen und stärkt die Gemeinschaft

Regionale Strukturen bedeuten Nähe – nicht nur geographisch, sondern auch zwischen den Menschen. Der Kauf von regionalen Lebensmitteln schafft Vertrauen, denn du weißt genau, woher deine Produkte kommen. Es geht nicht nur um frische Karotten oder knuspriges Brot – es geht um die Menschen dahinter, um ihre Leidenschaft für nachhaltigen Anbau und transparente Produktionsweisen. „Bio“ ist in dem Fall nicht nur ein Siegel – sondern Ausdruck einer mit Herzblut betriebenen ökologischen Landwirtschaft in deiner Gegend, von der Mensch, Tier, Umwelt und kommende Generationen konkret profitieren. Lokal erzeugte Bio-Lebensmittel zeugen immer von den Menschen, die sie hergestellt haben. Was treibt sie an, warum tun sie was sie tun? Die Geschichten, die Haltung und die Menschen hinter einem Lebensmittel zu kennen, erzeugt Wertschätzung und ganz einfach: Freude und Genuss.

Wissen, wo’s herkommt: im dezentralen, unabhängigen Handel selbstverständlich.

Nachhaltigkeit durch regionale Wertschöpfung

Wenn du lokal kaufst, unterstützt du nicht nur die Umwelt durch kürzere Transportwege, sondern auch die lokale Wirtschaft. Der Großteil der Wertschöpfung bleibt in der Region. Das stärkt kleine Betriebe und sichert Arbeitsplätze in deiner Umgebung. Im Gegensatz dazu fließen bei großen Supermarktketten die Gewinne oft an zentrale, globale Strukturen – weit weg von den Orten, an denen du einkaufst.

Wie wichtig dieser Punkt ist, zeigt ein Blick auf die Nachhaltigkeit der Produktionskette: Während der Transport von Lebensmitteln in Supermarktketten häufig mit langen Lieferwegen und hohem CO₂-Ausstoß verbunden ist, bleiben regional produzierte und vertriebene Lebensmittel in einem umweltfreundlichen Kreislauf. Die Produkte sind frischer, ökologisch wertvoller und leisten einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz.

 
Krisenfestigkeit durch dezentrale Strukturen

Ein weiteres Argument, das oft unterschätzt wird, ist die Krisensicherheit dezentraler Strukturen. Globale Lieferketten sind anfällig für Störungen – das haben wir in den letzten Jahren mehr als deutlich gesehen. Dezentrale, regionale Strukturen hingegen sind robuster und flexibler. Regionale Betriebe können schneller auf lokale Bedürfnisse reagieren und sind weniger von globalen Krisen betroffen.

Betriebe, die lokal verwurzelt sind und auf ökologische Anbau- und Vertriebsformen setzen, können besser auf Unwägbarkeiten reagieren. Das gibt uns und dir als Kund*in Sicherheit.

Vielfalt und Sorgfalt statt Einheitsbrei

Große Supermärkte richten sich oft nach dem Massengeschmack. Produkte, die sich schnell und in großen Mengen verkaufen lassen, werden bevorzugt. Das führt zu einem Verlust an Vielfalt – sowohl bei den Produkten als auch bei den Produktionsweisen. Regionale und dezentrale Strukturen bieten dagegen Raum für individuelle, oft handwerkliche Produkte und fördern die Biodiversität.

Ein Beispiel: Während große Supermärkte vor allem auf standardisierte Produkte setzen, bieten regionale Betriebe häufig eine größere Auswahl an besonderen, alten Sorten, die du in herkömmlichen Läden nicht findest. Einige unserer Betriebe bauen beispielsweise alte und ungewöhnliche Tomatensorten an, ernten Äpfel auf Streuobstwiesen, kultivieren ungewöhnliche Karottensorten. Diese Vielfalt trägt nicht nur zur Geschmacksvielfalt bei, sondern sichert auch eine nachhaltige Landwirtschaft, die Monokulturen und Übernutzung vermeidet.

Wenn du bei uns einkaufst, setzt du ein klares Zeichen für eine nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft. Du unterstützt Strukturen, die Menschen, Umwelt und Wirtschaft in deiner Region zugutekommen – heute und für die kommenden Generationen.

 

Bilder: Ökokiste e.V.