Ökokiste

Das Gute liegt nah

Dezentrale, lokale Handelsstrukturen bieten Chancen für uns als Gesellschaft und für jede*n Einzelne*n

Jeden Tag stehen wir vor der Entscheidung, wo und wie wir unsere Lebensmittel kaufen. Die großen Supermarktketten dominieren den Markt, bieten Bequemlichkeit und Masse. Über 80 Prozent ihrer Lebensmittel kaufen die Deutschen derzeit bei Lidl, Rewe, Aldi oder Edeka. Doch was steckt dahinter? Und warum ist es so wichtig, dezentrale, regionale und unabhängige Strukturen im Lebensmittelhandel zu stärken? Als Verband Ökokiste setzen wir uns genau für diese Strukturen ein – aus gutem Grund.

Regionalität schafft Vertrauen und stärkt die Gemeinschaft

Regionale Strukturen bedeuten Nähe – nicht nur geographisch, sondern auch zwischen den Menschen. Der Kauf von regionalen Lebensmitteln schafft Vertrauen, denn du weißt genau, woher deine Produkte kommen. Es geht nicht nur um frische Karotten oder knuspriges Brot – es geht um die Menschen dahinter, um ihre Leidenschaft für nachhaltigen Anbau und transparente Produktionsweisen. „Bio“ ist in dem Fall nicht nur ein Siegel – sondern Ausdruck einer mit Herzblut betriebenen ökologischen Landwirtschaft in deiner Gegend, von der Mensch, Tier, Umwelt und kommende Generationen konkret profitieren. Lokal erzeugte Bio-Lebensmittel zeugen immer von den Menschen, die sie hergestellt haben. Was treibt sie an, warum tun sie was sie tun? Die Geschichten, die Haltung und die Menschen hinter einem Lebensmittel zu kennen, erzeugt Wertschätzung und ganz einfach: Freude und Genuss.

Wissen, wo’s herkommt: im dezentralen, unabhängigen Handel selbstverständlich.

Nachhaltigkeit durch regionale Wertschöpfung

Wenn du lokal kaufst, unterstützt du nicht nur die Umwelt durch kürzere Transportwege, sondern auch die lokale Wirtschaft. Der Großteil der Wertschöpfung bleibt in der Region. Das stärkt kleine Betriebe und sichert Arbeitsplätze in deiner Umgebung. Im Gegensatz dazu fließen bei großen Supermarktketten die Gewinne oft an zentrale, globale Strukturen – weit weg von den Orten, an denen du einkaufst.

Wie wichtig dieser Punkt ist, zeigt ein Blick auf die Nachhaltigkeit der Produktionskette: Während der Transport von Lebensmitteln in Supermarktketten häufig mit langen Lieferwegen und hohem CO₂-Ausstoß verbunden ist, bleiben regional produzierte und vertriebene Lebensmittel in einem umweltfreundlichen Kreislauf. Die Produkte sind frischer, ökologisch wertvoller und leisten einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz.

 
Krisenfestigkeit durch dezentrale Strukturen

Ein weiteres Argument, das oft unterschätzt wird, ist die Krisensicherheit dezentraler Strukturen. Globale Lieferketten sind anfällig für Störungen – das haben wir in den letzten Jahren mehr als deutlich gesehen. Dezentrale, regionale Strukturen hingegen sind robuster und flexibler. Regionale Betriebe können schneller auf lokale Bedürfnisse reagieren und sind weniger von globalen Krisen betroffen.

Betriebe, die lokal verwurzelt sind und auf ökologische Anbau- und Vertriebsformen setzen, können besser auf Unwägbarkeiten reagieren. Das gibt uns und dir als Kund*in Sicherheit.

Vielfalt und Sorgfalt statt Einheitsbrei

Große Supermärkte richten sich oft nach dem Massengeschmack. Produkte, die sich schnell und in großen Mengen verkaufen lassen, werden bevorzugt. Das führt zu einem Verlust an Vielfalt – sowohl bei den Produkten als auch bei den Produktionsweisen. Regionale und dezentrale Strukturen bieten dagegen Raum für individuelle, oft handwerkliche Produkte und fördern die Biodiversität.

Ein Beispiel: Während große Supermärkte vor allem auf standardisierte Produkte setzen, bieten regionale Betriebe häufig eine größere Auswahl an besonderen, alten Sorten, die du in herkömmlichen Läden nicht findest. Einige unserer Betriebe bauen beispielsweise alte und ungewöhnliche Tomatensorten an, ernten Äpfel auf Streuobstwiesen, kultivieren ungewöhnliche Karottensorten. Diese Vielfalt trägt nicht nur zur Geschmacksvielfalt bei, sondern sichert auch eine nachhaltige Landwirtschaft, die Monokulturen und Übernutzung vermeidet.

Wenn du bei uns einkaufst, setzt du ein klares Zeichen für eine nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft. Du unterstützt Strukturen, die Menschen, Umwelt und Wirtschaft in deiner Region zugutekommen – heute und für die kommenden Generationen.

 

Bilder: Ökokiste e.V.

Enkeltaugliche Landwirtschaft

Zukunft, die wir heute gestalten

Wie sieht eine Landwirtschaft aus, die den wachsenden Bedarf an Lebensmitteln deckt, die langfristig tragbar für Landwirt*innen ist und die keinen Raubbau an Natur und Umwelt betreibt? Diese Frage beschäftigt uns und viele Gleichgesinnte. Wie können landwirtschaftliche Strukturen aussehen, die nachhaltig und über Generationen hinweg gute Lebensmittel erzeugen?

Genau hier setzt das Konzept „enkeltaugliche Landwirtschaft“ an – und als Verband Ökokiste setzen wir uns dafür ein. Wir wollen nicht nur frische und gesunde Lebensmittel liefern. Wir wollen aktiv eine Landwirtschaft fördern, die nicht auf schnelle Gewinnmaximierung um jeden Preis setzt, sondern kommenden Generationen nachhaltig gute Lebensmittel und eine intakte Umwelt sichert.

Artenvielfalt und der Schutz von Insekten: ein Ziel der enkeltauglichen Landwirtschaft.

Was bedeutet enkeltaugliche Landwirtschaft?

Enkeltaugliche Landwirtschaft beschreibt eine Form der Landwirtschaft, die zukunftsfähig ist – also weiterdenkt und auch für die Enkelgeneration funktioniert. Es geht darum, heute so zu wirtschaften, dass die natürlichen Ressourcen geschont werden, die Böden fruchtbar bleiben, das Wasser sauber ist und die Artenvielfalt gefördert wird.

Aktuell überschreiten wir die natürlichen Grenzen, die uns der Planet vorgibt, wir wirtschaften auf Pump, ausschließlich für den Moment. Das ist zu kurz gedacht. Natürliche Ressourcen werden ausgelaugt und nicht gepflegt, Böden verarmen, Ackergifte zerstören die Artenvielfalt. Die Agrarwende ist notwendig, um den ständig wachsenden Bedarf an Nahrungsmitteln mit Hilfe von Anbau- und Produktionsmethoden zu decken, die den Klimawandel nicht weiter antreiben. Es ist höchste Zeit, die Übernutzung von landwirtschaftlichen Flächen und den Verlust der Artenvielfalt in den Böden und auf den Feldfluren zu stoppen.

Der Begriff „enkeltauglich“ macht deutlich: Die Landwirtschaft von heute soll eine lebenswerte Welt auch für kommende Generationen sichern. Dabei stehen ökologische Anbaumethoden im Mittelpunkt, die langfristig gesund für Mensch und Umwelt sind.

Das Bündnis für enkeltaugliche Landwirtschaft

Wir, der Verband Ökokiste, sind stolz darauf, Mitglied im „Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft (BEL)“ zu sein. Dieses Bündnis setzt sich gemeinsam mit vielen anderen Akteuren aus der ökologischen Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft für eine echte Agrarwende ein. Wir fordern gemeinsam eine Landwirtschaft, die ohne chemisch-synthetische Pestizide auskommt, die Böden und das Grundwasser schont und gleichzeitig die Artenvielfalt schützt.

Das BEL hat das Ziel, eine Landwirtschaft zu unterstützen, die langfristig gesund ist – für die Umwelt, für die Menschen und natürlich auch für die kommenden Generationen. Es geht um eine Agrarwirtschaft, die auf Nachhaltigkeit setzt und in der Ressourcen wie Böden und Wasser nicht ausgebeutet, sondern bewahrt werden.

Enkeltauglich ist, was morgen und übermorgen noch taugt.

Wir verstehen unter einer enkeltauglichen Landwirtschaft eine bäuerliche Wirtschaftsweise, die:

  • in den zukunftssicheren Raum innerhalb der überschrittenen planetaren Grenzen zurückkehrt,
  • den Lebensraum von Insekten, Vögeln und anderen Tieren in den Fluren und Feldgewässern sichert,
  • das Bodenleben nährt und die Pflanzenvielfalt fördert,
  • den Eintrag von Giften in Boden, Trinkwasser, Atemluft und Lebensmittel verhindert,
  • Bäuerinnen und Bauern auskömmlich leben lässt,
  • unabhängig von der globalen Agrarindustrie ist und
  • in einem breiten gesellschaftlichen Konsens wurzelt.
Mehr als ein Einkauf: Konsum ist politisch

Deshalb kannst du sicher sein: Wenn du eine Ökokiste bestellst, trägst du aktiv dazu bei, dass enkeltaugliche Landwirtschaft Realität wird. Denn alle unsere Produkte stammen von Erzeuger*innen, die nach ökologischen und nachhaltigen Prinzipien arbeiten. Sie verzichten bewusst auf den Einsatz von synthetischen Pestiziden und bauen stattdessen auf eine Landwirtschaft, die im Einklang mit der Natur funktioniert.

Lass uns gemeinsam größer denken

Es ist an der Zeit, größer zu denken – für unsere Kinder und Enkelkinder. Eine enkeltaugliche Landwirtschaft kann nur dann zur Normalität werden, wenn wir gemeinsam handeln. Jeder von uns kann einen Unterschied machen.

 

Quellen: https://enkeltauglich.bio/start/agrarwende/was-ist-enkeltaugliche-landwirtschaft/

Bilder: Ökokiste e.V. / Lotta Karotta Bio-Lieferservice

Kürbis: Harte Schale, gesunder Kern

 

Butternut, Muskat oder der beliebte Hokkaido: Weltweit gibt es über 800 verschiedene Kürbisarten. In Größe, Farbe, Form und Geschmack unterscheiden sie sich zum Teil stark. Rund 200 der Sorten sind essbar. Und im Herbst beginnt für einen Großteil der Kürbisse die Erntezeit.

Kürbisse
Saison

Im regionalen Anbau werden die Kürbisse von Ende April bis Mitte Mai angepflanzt. Die Erntezeit beginnt bereits im August, dann ist die Sorte Patison/Custard White, besser bekannt als UFO-Kürbis, reif. Den Höhepunkt erreicht die Kürbiszeit im September und Oktober. Am bekanntesten ist der orangerote Hokkaido, der einen nussigen Geschmack hat und dessen Schale nicht geschält werden muss. Auch der oval-runde Spaghettikürbis ist im September reif, ebenso wie der Muskatkürbis mit seiner typischen gerippten Form. Nur wenig später hat der gelbliche Butternut-Kürbis seinen großen Auftritt. Mit dem ersten Frost endet Mitte November die Kürbiszeit. Das bedeutet aber nicht, dass Ihr bis zum nächsten Herbst auf Euren Lieblings-Kürbis verzichten müsst. Bei unbeschädigter Schale lassen sich die Kürbisse zuhause mehrere Wochen oder Monate lagern.

Kürbisse

Insgesamt gibt es ca. 800 Kürbissorten, 200 davon sind essbar.

Herkunft

Der Kürbis ist einer der ältesten Nutzpflanzen. Sein Ursprung geht auf Wildarten in Mittel- und Südamerika zurück, dort gilt er seit zehntausend Jahren als Grundnahrungsmittel der indigenen Bevölkerung. Vermutlich wurden jedoch viele tausend Jahre lang ausschließlich die ölhaltigen Kerne genutzt. Im 16. Jahrhundert brachten die Spanier dann den Kürbis von Lateinamerika nach Europa.

Bei uns ist jedes Jahr Ende Oktober die Zeit reif zum Kürbisschnitzen. Die Tradition zu Halloween hat ihre Herkunft übrigens in einer alten Legende aus dem katholischen Irland.

Mann und Kürbisse
Aussehen

Kürbisse sind genauso schmackhaft wie dekorativ. Aus botanischer Sicht handelt es sich dabei nicht um Gemüse, sondern um eine Frucht – genau genommen ist der Kürbis eine sogenannte Panzerbeere, denn seine Außenhaut verholzt im reifen Zustand. Die einzelnen Kürbissorten unterscheiden sich in Form, Farbe und Größe. Noch bunter sind die Zierkürbisse, die häufig mehrere Farben haben und teils bizarre Formen annehmen können.

Der schwerste Kürbis der Welt stammt aus den USA und brachte 2023 ganze 1247 Kilogramm auf die Waage. Der deutsche Rekord liegt bei 916 Kilogramm und wurde seit dem Jahr 2018 nicht gebrochen.

Butternuss

Der Butternut-Kürbis wird wegen seiner Form auch Birnenkürbis genannt. 

Was drinsteckt

Kürbisse bestehen zum Großteil aus Wasser und sind sehr kalorienarm. In ihnen sind Mineralstoffe wie Kalium und Eisen enthalten sowie ein hoher Gehalt an Beta-Carotin. Das ist auch verantwortlich für die orangene Färbung des Fruchtfleisches. Kürbisse sind gewöhnlich sehr bekömmlich.

Außerdem stecken im Inneren leckere Kürbiskerne. Diese lassen sich einfach in der Pfanne oder dem Backofen rösten und sind eine wertvolle Ergänzung für Suppen und Salate mit Zink, Magnesium, Eisen, Selen und vielen ungesättigten Fettsäuren.

Gut zu wissen

Beim Eigenanbau sollten nicht mehrere Kürbis-Arten gemeinsam kultiviert werden. Sonst steigt die Gefahr, dass sich die Pflanzen gegenseitig befruchten und Wildformen entstehen. Dadurch können giftige Kürbisse entstehen, die bitter schmecken und nicht zum Verzehr geeignet sind. Das liegt am giftigen Bitterstoff Cucurbitacin, der auch in Zierkürbissen enthalten ist. Diese sollten bei Euch ebenfalls nicht auf dem Teller landen.

Kürbisse

Bei kleineren Kürbissen ist das Fruchtfleisch meist fester und enthält weniger Fasern.

Tipps für die Küche

Reife Kürbisse erkennt Ihr am hohlen Klang beim Klopfen auf die Schale. Bei kleineren Kürbissen ist das Fruchtfleisch meist fester und enthält weniger Fasern. Außerdem ist der Geschmack intensiver als bei größeren. Zudem solltet Ihr zu Kürbissen mit Stiel greifen, denn ohne Stiel trocknen sie schneller aus.

Saisonal, regional und bio: Im Herbst ist Kürbis eine gute Wahl für eine nachhaltige Ernährung. Er lässt sich zudem sehr gut lagern.

Unsere Kürbis-Rezepte:

 

Asiatische Kürbissuppe

Kürbissuppe Rezept
Warmer Chinakohlsalat in gebackenem Kürbis
Kürbis Rezept
Kürbis-Curry mit Kichererbsen

Bilder: Lotta Karotta Bio-Lieferservice / Ökokiste e.V.

Online-Kochkurs: “Kreatives Gemüsefest”

Oktober-Aktion in Kooperation mit der Online-Kochschule 7hauben: Unsere Betriebe schenken dir den Online-Kochkurs “Kreatives Gemüsefest” mit der Haubenköchin Parvin Razavi.

Im Oktober haben unsere Betriebe ein besonderes Schmankerl für dich: In Kooperation mit der Online-Kochschule 7hauben schenken sie dir beim Kauf einer Ökokiste den kompletten Online-Kochkurs “Kreatives Gemüsefest”.

Die Spitzenköchin Parvin Razavi zeigt dir, wie du das Beste aus regionalem und saisonalem Gemüse herausholst.

Saisongemüse raffiniert zubereitet

Gerade jetzt im Spätsommer und Herbst ist die Gemüsevielfalt auf heimischen Feldern besonders groß. Und dass du daraus nicht immer nur Butterkarotten oder Kohleintopf kochen musst, zeigt dir die Spitzenköchin Parvin Razavi in dem Online-Kochkurs “Kreatives Gemüsefest”. Zahlreiche Ökokistenbetriebe verschenken im Oktober diesen Kurs beim Kauf einer Ökokiste. Du kannst dir also gleich die benötigten Zutaten in bester Bio-Qualität bestellen und dann direkt loslegen. 

Freue dich auf folgende Gerichte:

  • Geröstete Karotten auf Bohnenpüree
  • Wassermelonensalat mit Pfirsisch, Aprikosen, Gurke und Feta
  • Harissa-Aubergine mit gegrillter Fleischtomate
  • Goldrübe im Salzmantel mit Belugalinsen
  • Gerösteter Lauch mit veganer Safran-Aioli
  • Blumenkohl-Tahini-Püree mit knusprigen Blumenkohlblättern
  • Auberginen mit Granatapfelmelasse und Tahina aus Sonnenblumenkernen
  • Rüben-Variation auf Labneh
  • Geschmorter Spitzkohl mit Misoglasur auf Labneh

Im Kurs zeigt dir Parvin Razavi detailliert, wie du die Gerichte zubereitest und worauf du beim Kochen achten solltest. Zudem gibt es neben dem Videokurs ausführliches Begleitmaterial, das dir die Planung und Zubereitung erleichtert. 

Schau am besten gleich nach, ob der Online-Kochkurs bei deiner Ökokiste verfügbar ist – und vielleicht findest du unter www.7hauben.com noch weitere Online-Kurse, mit denen du künftig kochen willst. 

Wir danken 7hauben für diese Kooperation.
Bilder: 7hauben

Bio kaufen: Artenvielfalt schützen

Warum ist es für den Erhalt der Artenvielfalt wichtig Bio zu kaufen? Ihr unterstützt damit die ökologische Landwirtschaft: Der Kauf von Bio-Produkten spielt eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Einsatz von chemischen Pestiziden und trägt erheblich zum Schutz der Artenvielfalt und der natürlichen Ökosysteme bei.

Auf ökologisch bewirtschafteten Äckern herrscht ein deutlich größerer Artenreichtum als auf Feldern, die mit chemischen Pestiziden behandelt werden. 

Ambitionierte Ziele

Wie essenziell wichtig es ist, weniger Pestizide einzusetzen, ist auch auf EU-Ebene angekommen. Die sogenannte “Farm to Fork”-Strategie der EU soll die Nachhaltigkeit der Lebensmittelsysteme verbessern. Unter anderem mit dem ganz konkreten Ziel, den Einsatz von Pestiziden bis zum Jahr 2030 zu halbieren.

In Deutschland und Ländern der gesamten EU wurden nationale Ziele festgelegt, um dieses EU-weite Ziel zu erreichen. Angesichts der Tatsache, dass der Gesamtverbrauch aktiver Substanzen in Pestiziden seit 2011 kontinuierlich ansteigt, absolut notwendig.

Kritik entzündet sich übrigens an den bestehenden EU-Risikoindikatoren für Pestizide, die die unterschiedlichen Toxizitäten, also ihre giftige Wirkung auf verschiedene Organismengruppen, nicht ausreichend berücksichtigen. Sie sind demnach nicht wirklich aussagekräftig.

 
Ökolandbau als Teil der Lösung

Um die Ziele zu erreichen, müssen sowohl weniger Pestizide eingesetzt als auch umweltfreundliche Alternativen gefördert werden. Der biologische Landbau ist dabei von zentraler Bedeutung: Er verzichtet vollständig auf den Einsatz chemischer Pestizide. Stattdessen setzt er auf natürliche Pflanzenschutzmethoden und stärkt die Resilienz der Ökosysteme.

So schützt Bio-Landwirtschaft nicht nur die Artenvielfalt, sondern trägt auch zum Erhalt der Bodengesundheit und der Wasserqualität bei. Durch biologische Anbaumethoden ist die Biodiversität auf Feldern deutlich höher als auf konventionell bewirtschafteten Feldern. Außerdem legen Bio-Landwirte Wert auf den Anbau von alten und heimischen Sorten, die in der Regel resistenter gegen Schädlinge und Krankheiten sind – Pestizide sind hier oft sogar unnötig.

Konsum ist politisch

Wenn ihr zu Bio greift, ist das also nicht nur eine Entscheidung für hochwertige, gute Lebensmittel. Ihr leistet damit auch einen aktiven Beitrag zu einer nachhaltigeren Agrarwirtschaft. Jeder Einkauf von Bio-Produkten unterstützt die Landwirte, die sich für umweltfreundliche Praktiken einsetzen, und fördert den nachhaltigen Landbau.

Indem wir als Verbraucher bewusst Bio wählen, tragen wir dazu bei, dass ökologische Landwirtschaftspraktiken weiterverbreitet und entwickelt werden, zum Wohl unserer Umwelt und zukünftiger Generationen.

 

Bilder: Ökokiste e.V. / Lotta Karotta Bio-Lieferservice

Natürlich besser!

Warum schmeckt regionales und saisonales Bio-Obst und -Gemüse eigentlich so gut? Hier sind einige handfeste Gründe dafür:

Frisch geerntet: regionales Bio-Gemüse

Natürliche Reifezeit

Regionales und saisonales Bio-Obst und -Gemüse wird zur besten Zeit geerntet – nämlich genau dann, wenn es von Natur aus reif ist. Diese natürliche Reife ermöglicht es den Früchten, ein Maximum an Aromen zu entwickeln. Im Gegensatz dazu müssen Sorten, die lange Transportwege zurücklegen, oft vor ihrer eigentlichen Reife geerntet werden und können ihr volles Geschmackspotenzial gar nicht entfalten.

Gesunde Böden, gesunde Pflanzen

Bio-Landwirte legen großen Wert auf die langfristige Gesundheit ihrer Böden: Durch den Verzicht auf chemische Dünger und Pestizide bleibt das natürliche Bodenleben mit einer großen Vielzahl an Mikroorganismen erhalten. Im Ökolandbau ist der Aufbau von Humus und die Pflege der Böden zentral. Ein vitaler, nährstoffreicher Boden trägt auch zur Nährstoffdichte der Pflanzen bei. Untersuchungen zeigen, dass Pflanzen aus gesunden Böden höhere Konzentrationen an sekundären Pflanzenstoffen aufweisen, die nicht nur den Geschmack verbessern, sondern auch antioxidative Eigenschaften besitzen.

Kürzere Transportwege

Regionale Produkte legen oft nur einen kurzen Weg vom Feld bis zum Verbraucher zurück. Diese kurze Kette bewahrt nicht nur die Frische, Nährstoffe und den Geschmack, sondern reduziert auch den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen, die mit langen Transporten verbunden sind.

Unterstützung der lokalen Vielfalt

Regionales Bio-Obst und -Gemüse fördert die Vielfalt auf den Feldern. Viele Bio-Bauern pflanzen alte Sorten an, die oft robuster gegen lokale Schädlinge sind und sich durch besondere Geschmacksprofile auszeichnen.

Indem du regionales und saisonales Bio-Obst und -Gemüse wählst, unterstützt du nicht nur lokale Landwirte und eine nachhaltige Landwirtschaft, sondern tust auch dir selbst etwas Gutes. Die Frische, die Qualität und der Geschmack dieser Produkte sind unübertroffen – schau direkt im Shop deines Ökokistenbetriebs vorbei und stöbere nach alten Sorten, regionalem Bio-Gemüse oder Bio-Obst von einer Streuobstwiese in deiner Gegend.

Bilder: Ökokiste e.V. 

Mit gutem Grund: Regional und saisonal einkaufen

Dass wir möglichst regional und wenn möglich auch saisonal einkaufen sollten, wissen wir alle – irgendwie. Doch was genau bewirken wir damit? Warum ist es so wichtig, darauf zu achten, was gerade reif ist, was woher kommt und wie es angebaut wurde? Hier findest du ein paar sehr gute Gründe, die dafürsprechen.

Regionale Lebensmittel sind auch immer Teil der eigenen kulturellen Identität.

Einkaufen ist politisch

Jede Kaufentscheidung hat weitreichende Folgen. Wenn du dich für regionale und saisonale Bio-Erzeugnisse entscheidest, unterstützt du nicht nur die ökologische Landwirtschaft, sondern trägst aktiv zum Umweltschutz bei. Durch die Wahl lokaler Produkte setzt du ein Zeichen für nachhaltige Anbau- und Herstellungspraktiken und stärkst gleichzeitig die regionale Wirtschaft. Das sorgt für stabile Arbeitsplätze und hilft, unsere Kulturlandschaften zu bewahren.

Abnahmezusagen: Unterstützung für regionale Biolandwirte

Eine der Säulen des ökologischen Landbaus sind verlässliche Abnahmezusagen. Sie geben den Landwirten Planungssicherheit und ermöglichen es ihnen, nachhaltig und wirtschaftlich zu produzieren. Durch langfristige Abnahmegarantien können wir sicherstellen, dass unsere Produzenten ihre Erzeugnisse sicher absetzen können, was ihnen finanzielle Stabilität gibt und sie in ihrem ökologischen Engagement bestärkt.

In der Region einkaufen heißt auch: die Menschen kennen, die die eigenen Lebensmittel erzeugen, nah dran sein und Teilhabe.

Gute Planung ist alles: Übermengen bei der Ernte

Im herkömmlichen Handel führen Übermengen oft zu Lebensmittelverschwendung. Im regionalen ökologischen Landbau hingegen wird durch die genaue Planung und die verlässlichen Abnahmezusagen nur das produziert, was auch benötigt wird. Das reduziert die Verschwendung erheblich und sorgt dafür, dass die Lebensmittel, die auf den Feldern wachsen, auch auf deinem Teller landen. Die enge Kooperation mit unseren Zulieferbetrieben ermöglicht es uns, flexibel auf Erntemengen zu reagieren und überschüssige Produkte sinnvoll zu nutzen. So wirst du immer mal wieder Sonderaktionen zu Saison-Spitzenzeiten in unseren Shops finden, in denen Gurken, Kohlrabi oder anderes heimisches Gemüse auch mal günstiger angeboten wird, weil davon gerade sehr viel vorhanden ist.

Regional kaufen: die Bio-Gemeinschaft stärken

Durch den Kauf regionaler Bio-Produkte unterstützt du nicht nur die Umwelt, sondern auch die Menschen in deiner Umgebung. Du hilfst dabei, lokale Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten. Die Wertschöpfung bleibt in der Region und stärkt die lokale Wirtschaft, anstatt in anonymen Konzernen zu versickern. Das schafft ein starkes Netzwerk aus Verbrauchern, Händlern und Landwirten, die gemeinsam an einer nachhaltigen Zukunft arbeiten. Transparenz und Vertrauen sind hierbei entscheidend: Du weißt genau, woher deine Lebensmittel kommen und wie sie produziert wurden.

 
Erhalt deines kulturellen Erbes

Regionale Erzeugnisse sind auch ein wichtiger Teil unseres kulturellen Erbes. Sie tragen das kollektive Wissen und die Traditionen ganzer Generationen in sich. Lokale Rezepte, Anbaumethoden und kulinarische Bräuche bewahren und vermitteln dieses Erbe. Durch den Kauf regionaler Produkte unterstützt du die Weitergabe dieses Wissens und trägst zur Erhaltung unserer kulturellen Vielfalt bei. Das stärkt nicht nur unsere Gemeinschaft, sondern auch unsere Verbindung zur eigenen Region und Geschichte.

Förderung der Biodiversität

Der ökologische Landbau setzt auf natürliche Vielfalt statt auf Monokulturen. Durch den Verzicht auf synthetische Pestizide und Düngemittel werden Nützlinge und Insekten geschützt, die für das Ökosystem unverzichtbar sind. Eine vielfältige Landschaft begünstigt zudem das Überleben bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Mit einer regionalen und saisonalen Ernährung leistest du also aktiven Umweltschutz in deiner Umgebung.

Kurze Transportwege und Umweltschutz

Regionale Bio-Produkte legen kürzere Wege zurück, da sie nicht um den halben Globus geschickt werden müssen. Das reduziert den CO2-Ausstoß erheblich und trägt somit zum Klimaschutz bei. Gleichzeitig bleiben durch die regionale Vermarktung landwirtschaftliche Flächen erhalten, da die Bauern eine direkte Absatzmöglichkeit haben und nicht gezwungen sind, wegen niedriger Preise ihre Flächen zu vergrößern.

Frische Produkte: wertvolle Vitalstoffe, bester Geschmack

Neben den Umweltvorteilen profitierst auch du ganz persönlich von der Ernährung mit regionalen und saisonalen Erzeugnissen. Regionales Bio-Obst und -Gemüse wird in der Regel reifer geerntet und gelangt schneller auf deinen Teller. Dadurch bleiben mehr Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe erhalten, was zu einer höheren Nährstoffdichte führt. Das tut gut und schmeckt: Da saisonale Produkte unter natürlichen Bedingungen heranreifen, entwickeln sie ihr volles Aroma. Der Genuss von Obst und Gemüse in ihrer Hauptsaison ist daher ein echtes Geschmackserlebnis.

Die enge Verknüpfung zwischen Bio-Landwirten und Betrieben wie uns Ökokisten bildet das Fundament für eine nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft. Indem du bewusst auf Bio, Regionalität und Saisonalität achtest und deine Lebensmittel von regionalen Produzenten beziehst, trägst du dazu bei, unsere Umwelt zu schützen, die lokale Wirtschaft zu stärken und deine Gesundheit zu fördern.

Bilder: Ökokiste e.V. 

Faires und soziales Arbeiten: Chancen bieten, Vielfalt fördern

Das Miteinander im Betrieb sehen wir als Teil unserer Art zu wirtschaften und zu handeln. Wir wollen bewusst ein Gegengewicht zum oft üblichen schnell-schnell am Arbeitsmarkt setzen. Wie auch sonst gilt: Nicht Profit ist unser oberstes Ziel sondern gemeinsames, nachhaltiges Wachsen, ein inspirierendes Umfeld und ein sinnstiftender Platz in der Gesellschaft. Wir sehen uns nicht nur als Pioniere für ökologische Landwirtschaft, sondern auch als Vorreiter in der Schaffung fairer und sozialer Arbeitsbedingungen, die wir täglich leben.

In einigen Betrieben ist Inklusion ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur. Sei es durch Beschäftigung und Betreuung von Menschen mit Behinderung oder durch die Schaffung eines barrierefreien Arbeitsumfeldes.

Das Individuum als Bereicherung

Im Zentrum all unserer Bemühungen steht der Mensch. Dies gilt für die Beziehungen zu unseren Partnerbetrieben und Lieferanten ebenso wie für den Umgang mit unseren Mitarbeitenden und unseren Kund*innen. Jede Begegnung, jede Auseinandersetzung wird von uns bewusst auf Augenhöhe geführt. Dieses Bekenntnis zu respektvollem Umgang schafft ein soziales Klima, das über die Grenzen unserer Betriebe hinausstrahlt.

Viele unserer Ökokisten-Betriebe sind zudem nicht nur Arbeitgeber, sondern auch aktive Förderer der Gemeinschaft. Sie bieten bewusst auch Menschen mit Behinderung Arbeitsplätze, integrieren Flüchtlinge und unterstützen Menschen in unterschiedlichsten Lebenssituationen. Durch personalisierte Aufgabenfelder und flexible Arbeitsmodelle ermöglichen wir jedem Individuum, seine Stärken und Fähigkeiten einzubringen.

Ausbildungsplätze, Fortbildungen und Möglichkeiten für ein freiwilliges ökologisches Jahr gehören ebenso zu unseren Betrieben. Diese Investition in die Bildung ist doppelt wertvoll: Sie stärkt nicht nur den Einzelnen, sondern trägt auch zur Verbreitung des ökologischen Gedankens bei. Unsere Traineestellen und Praktika für Studierende sind Sprungbretter für junge Menschen, die eine Karriere im Einklang mit ihren umweltbewussten Überzeugungen anstreben.

Wir laden euch ein, Teil dieser Bewegung zu werden, sei es als Kund*in, Mitarbeiter*in oder Partner*in. Gemeinsam können wir eine Zukunft gestalten, in der faires und soziales Arbeiten die Norm ist, nicht die Ausnahme. Wir sehen jeden Tag, wie gut und sinnstiftend das ist.

Viele Betriebe des Verbands Ökokiste e.V. wirtschaften nach den Grundlagen der Gemeinwohl-Zertifizierung. Dazu gehört auch, dass die Menschenwürde am Arbeitsplatz in jeder Hinsicht gewahrt bleibt.

Bilder: Höhenberger Biokiste / Ökokiste e.V. 

Gemeinschaft mit Vision

Momentan sind wir 50 regionale Bio-Lieferbetriebe, über ganz Deutschland verteilt. Verbunden sind wir über unsere Standards und Werte: Unsere Gemeinschaft steht für einen Ansatz, der weit mehr umfasst als „nur“ ein Bio-Siegel.

Unsere Wurzeln reichen bis in die 1990-er Jahre zurück. In einer Zeit, als Bio noch lange nicht Mainstream war, schlossen sich eine Handvoll gleichgesinnte Bio-Bauern und -Händler zusammen, um eine Idee zu verwirklichen: hochwertige, ökologisch produzierte Lebensmittel direkt von den Höfen der Umgebung in die Haushalte zu bringen. Wir wollten damit ein System schaffen, das auf Nachhaltigkeit, Fairness und Transparenz basiert, nicht auf purem Wachstum und Gewinnmaximierung.

Heute, fast 30 Jahre später, haben sich uns immer mehr Betriebe angeschlossen um mit uns an dieser Idee zu arbeiten – jeden Tag, mit vollem Einsatz. Mit unserem Modell stärken wir kleinbäuerliche, regionale Strukturen, sorgen für Planungssicherheit bei regionalen Bio-Landwirten durch Abnahmevereinbarungen und stärken damit den Ökolandbau in deiner Region. Wir sind nach wie vor überzeugt, dass Bio nicht gleich Bio ist und dass Konsum immer auch eine politische Entscheidung ist.

Warum?

Bio-Produkte sind mittlerweile breit verfügbar und das ist erstmal eine gute Entwicklung. Bedeutet sie doch, dass die ökologische Anbaufläche wächst. Dennoch muss genau hingesehen werden. Woher kommen Bio-Waren? Wer hat sie erzeugt? Was und wen unterstütze ich mit meinem Kauf? Ein Bio-Siegel sagt erstmal nichts über die CO2-Bilanz eines Produkts oder die Arbeitsbedingungen aus, unter denen es entstanden ist.

Verbunden sind die 50 Bio-Lieferbetriebe des Verbands Ökokiste e.V. durch ihre gemeinsamen Werte und Zertifizierungsrichtlinien.

Wir sehen uns da als Bio-Pioniere in einer besonderen Verantwortung. Schließlich gäbe es heute ohne Betriebe wie unsere, ohne engagierte einzelne Bio-Bauern und -Unternehmer keinen Bio-Boom, keinen Wirtschaftszweig Bio, kein Discounter-Bio. Und so stehen wir auch heutzutage in der Verantwortung, die Werte, die uns einst vom Ökolandbau und vom nachhaltigen Wirtschaften überzeugt haben, weiter hochzuhalten und damit Zukunft zu gestalten. Damit die Idee Bio im Kern erhalten bleibt, aber vor allem, damit Bio zukunftsfähig und Landwirtschaft enkeltauglich wird. Wir wollen uns nicht querstellen, wir wollen nicht verhindern. Im Gegenteil: Wir wollen Impulse und Denkanstöße geben. Wie? Durch unsere Arbeit, unser Angebot, unsere Begegnungen mit Kund*innen und Lieferant*innen, durch das Leben unserer Werte.

Der aktuelle Vorstand des Verbands, v.l.n.r. Christian Goerdt, Jochen Saacke, Matthias Jakubowitz

Diese Werte sind der Kern dessen, was den Verband Ökokiste e.V. ausmacht:

Vielfältig und transparent: Wir legen großen Wert darauf, dass unsere Kundinnen und Kunden genau wissen, woher ihre Lebensmittel kommen und unter welchen Bedingungen sie produziert wurden. Durch diese Offenheit fördern wir Vertrauen und eine starke Verbindung zwischen Produzenten und Konsumenten. Wir sind stolz darauf, von jeder Tomate, jeder Kartoffel und jeder Birne zu wissen, woher sie kommt und wie sie erzeugt wurde. Als Obst- und Gemüse-Spezialist*innen bieten wir eine reiche Vielfalt an Sorten, auch solche, die sonst nur selten zu finden sind. Damit erhalten wir alte Sorten und setzen uns für die Biodiversität ein.

Nah und nachhaltig: Wir sehen uns als Teil des Ökosystems und handeln dementsprechend, um unsere natürlichen Ressourcen zu bewahren und zu schützen. Unsere Methoden im Ökolandbau fördern die Bodengesundheit und die Biodiversität und minimieren unseren ökologischen Fußabdruck. Außerdem sind wir durch unsere regionale Nähe immer für unsere Kund*innen da. Auf Hoffesten, Feldführungen und anderen Veranstaltungen öffnen wir auch gerne unsere Türen. Diese Nähe ist übrigens auch nachhaltig: Gerade mal gut 2 km Fahrtstrecke kommen durchschnittlich auf eine Lieferung. Und auch in puncto Verpackungsmaterial, CO2-Bilanz oder Energiegewinnung ist uns Nachhaltigkeit stets wichtig.

Regional und saisonal: Was in unseren Breiten gedeiht, beziehen wir regional. Entweder bauen wir selbst an oder arbeiten mit Partner*innen zusammen. Damit unterstützen wir heimische Bio-Bauern und -Bäuerinnen und erreichen, dass immer mehr Ackerflächen ökologisch bewirtschaftet werden. Wir bauen auf langjährige Beziehungen zu unseren Lieferant*innen und geben ihnen Abnahmezusagen. Was nicht hier wächst, wie beispielsweise Südfrüchte, beziehen wir von ausgewählten Partner*innen, die unsere Werte teilen.

Sozial und fair: Der respektvolle Umgang miteinander und mit unseren Partnerinnen und Partnern steht bei uns im Mittelpunkt. Fairness bedeutet für uns auch, den Produzentinnen und Produzenten faire Preise zu zahlen, die ihre Arbeit wertschätzen und ihnen ein nachhaltiges Einkommen sichern. Viele Ökokisten-Lieferbetriebe unterstützen soziale Projekte und Initiativen oder sind selbst vielfältig aktiv engagiert.

Was den Verband Ökokiste e.V. darüber hinaus besonders macht, ist das Gefühl der Gemeinschaft, das uns alle verbindet – seien es Mitglieder, Kundinnen und Kunden oder Partner. Dieses Miteinander basiert auf gegenseitigem Respekt und der Überzeugung, dass wir gemeinsam mehr erreichen können.

Es geht uns nicht nur um den Verkauf von Bio-Lebensmitteln, sondern um die Förderung eines Lebensstils, der die Gesundheit unseres Planeten und aller seiner Bewohnerinnen und Bewohner in den Vordergrund stellt.

Wir laden dich ein, Teil dieser Bewegung zu werden.

Ob als Kundin oder Kunde, die oder der bewusst Bio-Lebensmittel wählt, oder als neues Mitglied, das sich uns anschließen möchte – zusammen können wir viel bewegen. Durch deine Entscheidung für Bio unterstützt du nicht nur eine nachhaltigere Landwirtschaft, sondern auch eine gerechtere und enkeltaugliche Welt.

Seit unserer Gründung haben wir viele Meilensteine erreicht, aber unsere Reise ist noch lange nicht zu Ende. Mit jedem Mitglied, jeder Kundin und jedem Kunden wächst unsere Kraft, positive Veränderungen zu bewirken.

Bilder: Ökokiste e.V. 

Lebensmittel­verschwen­dung stoppen heißt Ressourcen schonen

Als Biobetriebe und Ökobäuerinnen und -bauern verstehen wir Lebensmittel nicht nur als Nahrungsquelle, sondern als wertvolle Ressourcen, die mit Respekt und Sorgfalt behandelt werden sollten. Danach richten wir unser betriebliches Handeln aus. Doch warum ist die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung so entscheidend für Umwelt, Klima, Gesellschaft und Nachhaltigkeit?

Lebensmittel sind das Ergebnis von Ressourcen und harter Arbeit: Wasser, Boden, Energie und menschliche Arbeit fließen in den Anbau, die Ernte, die Verarbeitung und den Transport jedes einzelnen Lebensmittels ein. Wenn wir Lebensmittel verschwenden, verschwenden wir all diese Ressourcen unnötig. Beispielsweise werden für die Produktion von Lebensmitteln, die weltweit verschwendet werden, rund 24 Prozent des gesamten verbrauchten Süßwassers und enorme Flächen an Agrarland in Anspruch genommen. Dies beschleunigt nicht nur die Erschöpfung natürlicher Ressourcen, sondern verursacht auch unnötige CO2-Emissionen, die zum Klimawandel beitragen.

In Deutschland werden insgesamt jährlich etwa 11 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Eine fast unvorstellbare Menge, in Privathaushalten landen pro Person und Jahr ungefähr 78 Kilogramm Lebensmittel im Müll. Das zeigt, wie dringlich hier gegengesteuert werden muss und wie wichtig das Engagement jedes Einzelnen hier ist.  

Nachernte am Ökokistenbetrieb  Lammertzhof: Was nicht in den Verkauf geht, kann hier in einer gemeinschaftlichen Aktion nachgeerntet und mitgenommen werden. 

Wo entsteht Lebensmittelverschwendung?

Anbau: Bereits auf den Feldern kann es zu Verlusten kommen, etwa durch Schädlinge, Krankheiten und vor allem durch die unnötige Selektion von Produkten, die dann gar nicht in den Handel gelangen.

Verarbeitung: Bei der Verarbeitung von Lebensmitteln fallen Reste an, die oft nicht weiterverwertet werden. Und auch beim privaten Kochen landen wertvolle Obst- und Gemüseteile im Müll.

Handel: Im Einzelhandel werden Lebensmittel häufig aussortiert, sobald sie nicht mehr makellos aussehen oder ihr Haltbarkeitsdatum näher rückt.

Gastronomie: Wenn mehr gekocht als bestellt wird, wird gutes Essen weggeworfen.

Haushalte: Hier entsteht der größte Teil der Lebensmittelverschwendung und am häufigsten werden Obst und Gemüse weggeworfen. In der Regel durch zu große eingekaufte Mengen, falsche Lagerung oder durch ein falsches Verständnis des Mindesthaltbarkeitsdatums.

Was tun die Ökokisten?

Im Verband Ökokiste wirtschaften wir von Grund auf so, dass wir keine oder nur sehr wenige Lebensmittel verschwenden. Durch präzise Planung und direkten Kontakt zu unseren Kundinnen und Kunden können wir Überproduktion und Fehllogistik vermeiden. Wir arbeiten mit kleinen, regionalen Erzeugern zusammen, was die tatsächlichen Wege wie auch die Kommunikationswege verkürzt und eine passgenaue Belieferung ermöglicht. Was nicht bestellt wurde, wird auch nicht geerntet.

Viele Betriebe haben auch eigene Initiativen ins Leben gerufen, wie die „Bodenschätze“-Tüte des Gemüsehof Hörz aus dem Großraum Stuttgart, in der Saison-Gemüse mit Macken oder aus Übermengen für einen günstigeren Preis verkauft wird. Oder auch die sogenannte Nachernte auf dem Lammertzhof (Stadt Düsseldorf und Kreis Neuss): Hier können zu vereinbarten Terminen alle, die mögen, übrig gebliebenes Gemüse auf den Feldern einsammeln und mitnehmen. In konventionellen Betrieben oder solchen, die große Handelsketten beliefern, wird Gemüse, das nicht einer „verkaufsfähigen“ Form entspricht oder Schäden hat, wieder untergepflügt. Bei vielen Ökokistenbetrieben ist es üblich, auch Zweite-Wahl Obst und Gemüse bestellen zu können. Dies sind nur Beispiele für unser Engagement. Zudem unterstützen fast alle Ökokistenbetriebe durch Kooperationen mit lokalen Tafeln die Verteilung von Lebensmitteln an bedürftige Menschen.

Bei ökologisch erzeugtem Obst und Gemüse können Schale, Wurzeln und Blätter bedenkenlos mitgegessen werden.

Alltagstipps: So landen weniger Lebensmittel im Müll

– Alles verwerten: „Leaf to Root“, vom Blatt bis zur Wurzel, so heißt ein Ansatz, bei dem so gut wie alles verarbeitet wird. Im konventionellen Anbau sind gerade diese Teile häufig mit Pestiziden belastet. Daher ist es wichtig, ökologisch erzeugte Lebensmittel zu verwenden. Bio-Obst und -Gemüse aus deiner Ökokiste kannst du bedenkenlos verzehren – bei der Verarbeitung von Schalen, Blättern und Wurzeln kannst du kreativ werden. Einige Tipps findest du hier.

– Mahlzeiten planen: Vermeide Impulskäufe und kaufe nur das, was du wirklich benötigst.

– Mindesthaltbarkeitsdatum verstehen: Viele Produkte sind auch nach Ablauf des Datums noch sicher und genießbar. Selber testen und den eigenen Sinnen vertrauen.

– Richtige Lagerung: Informiere dich, wie Lebensmittel am besten gelagert werden, um ihre Haltbarkeit zu verlängern. Du findest bei deinem Ökokistenbetrieb wertvolle Lagertipps.

– Resteverwertung: Sei kreativ in der Küche und nutze übrig gebliebene Lebensmittel für neue Gerichte. Hier findest du ein paar Ideen, was du mit übriggebliebenem Brot machen kannst.

– Kompostieren: Was nicht mehr essbar ist, kann oft kompostiert werden und so der Umwelt zugutekommen.

Die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Gesellschaft. Als Verband liegt uns am Herzen, unser unternehmerisches Handeln so auszurichten, dass Verschwendung so weit wie möglich vermieden wird. Und wir hoffen, damit auch für viele weitere Menschen Inspiration zu sein.

Quelle: https://www.bmel.de/DE/themen/
ernaehrung/lebensmittelverschwendung/
studie-lebensmittelabfaelle-deutschland.html

Bilder: Ökokiste e.V.