Gesunde Böden sichern unsere Zukunft
Es ist Februar – und auch wenn viele Felder noch brachliegen, beginnt für Bio-Landwirt*innen jetzt die Arbeit an der wichtigsten Grundlage ihrer Ernte: dem Boden.
Er ist eine der wertvollsten Ressourcen, die wir haben. Doch weltweit ist immer mehr Ackerfläche von Erosion, Übernutzung und Humusverlust betroffen. Intensive, oft monokulturelle Bewirtschaftung und chemische Düngemittel zerstören die Bodenstruktur und laugen sie aus. Der Ökolandbau zeigt, dass es anders geht: durch natürliche Kreisläufe, bewusste Bodenpflege und einen respektvollen Umgang mit der Natur. Ein gesunder Boden regeneriert sich, speichert Nährstoffe und bleibt langfristig fruchtbar – für uns und kommende Generationen. Wenn wir unsere Böden auslaugen, verlieren wir eine unserer wichtigsten Lebensgrundlagen.
Ein lebendiger, gesunder Boden ist nicht nur die Basis für gute Lebensmittel, sondern auch ein entscheidender Faktor für den Klimaschutz. Er speichert CO₂, hält Wasser zurück und schützt so vor Erosion. Gesunde Böden verhindern, dass fruchtbare Erde durch Wind und Regen weggeschwemmt wird – ein Problem, das weltweit ganze Regionen unfruchtbar macht.
Winterruhe? Nicht für den Boden!
Während im Winter oberirdisch noch wenig wächst, passiert unter der Oberfläche bereits eine Menge. Die Mikroorganismen im Boden sind aktiv, zersetzen organisches Material und sorgen für Nährstoffverfügbarkeit. Damit diese natürlichen Prozesse reibungslos ablaufen, setzen Bio-Landwirt*innen jetzt auf gezielte Maßnahmen:
– Gründüngung nutzen: Viele Felder wurden im Herbst mit Zwischenfrüchten wie Kleegras oder Senf bepflanzt. Diese Pflanzen schützen den Boden vor Erosion, lockern ihn auf und reichern ihn mit Nährstoffen an. Jetzt, im späten Winter, werden sie untergearbeitet – ein natürlicher Dünger für die nächste Saison.
– Kompost und Mist ausbringen: Statt synthetischer Düngemittel setzen Bio-Landwirt*innen organische Stoffe ein. Gut verrotteter Mist oder Kompost fördern das Bodenleben und sorgen für eine stabile Humusschicht.
– Bodenschonung planen: Im Ökolandbau wird besonders darauf geachtet, den Boden nicht zu verdichten. Deshalb werden Anbaupläne so gestaltet, dass schwere Maschinen möglichst wenig Einsatz finden. Zudem erfolgt im ökologischen Landbau auch vieles per Handarbeit oder mit kleineren und damit leichten Maschinen – hier geht es nicht um Nostalgie, sondern darum, den Boden zu schonen.
Der Boden lebt – das ganze Jahr über
Ein gesunder Boden speichert mehr Wasser, verhindert Nährstoffverluste und ermöglicht eine widerstandsfähigere Landwirtschaft – ganz ohne chemische Zusätze. Das zahlt sich über das gesamte Jahr hinweg aus:
Frühling: Nach der Winterruhe wird der Boden vorbereitet, behutsam gelockert und bepflanzt. Durch die vorherige Gründüngung sind die Felder bereits voller Leben.
Sommer: Ein gesunder Boden speichert Wasser besser und schützt so die Pflanzen vor Trockenstress. Bio-Landwirte setzen auf Fruchtfolgen, um den Boden nicht auszulaugen.
Herbst: Erntezeit – doch auch dann bleibt der Boden nicht ungeschützt. Mit Mulch oder Zwischenfrüchten wird er auf den nächsten Winter vorbereitet.
Gesunde Böden sind nicht nur für Landwirt*innen wichtig – sie betreffen uns alle. Sie sind die Basis für fruchtbare Ernten, sauberes Wasser und ein stabiles Klima. Wer Bio kauft, unterstützt genau diese Art der Bewirtschaftung und trägt dazu bei, fruchtbare Böden für kommende Generationen zu erhalten.
Deshalb ist Bodenpflege eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Jede Entscheidung für nachhaltig erzeugte Lebensmittel trägt dazu bei, dass unsere Böden lebendig, widerstandsfähig und fruchtbar bleiben – heute und in Zukunft.