Bis zum letzten Krümel
Brot ist zu wertvoll für die Tonne. Tipps gegen die Verschwendung.
Brot ist in Deutschland ein Grundnahrungsmittel, ja gehört sogar zum Kulturgut. Kehren wir nach einem wunderbaren Urlaub wieder heim, bleibt uns immer der Trost: endlich wieder deutsches Brot. Trotzdem scheinen wir Brot als Lebensmittel nicht ausreichend wertzuschätzen: Denn jedes Jahr landen allein in Deutschland 1,7 Millionen Tonnen Brot und Backwaren im Müll – das meiste davon in Privathaushalten, dann folgen erst Gastronomie und Backgewerbe. Dagegen kann man etwas tun, finden wir, und haben deshalb ein paar Tipps für den Alltag zusammengestellt, mit denen kein Brot mehr in der Tonne landen muss.
Qualität kaufen
Gutes Bio-Brot mit guten Zutaten vom Bio-Bäcker meines Vertrauens schmeckt zum einen besser als das hastig in den Einkaufswagen geworfene Industrie-Brot. Zum anderen achtet man ein sorgfältig ausgesuchtes Lebensmittel, von dem man Herkunft und Inhaltsstoffe kennt, deutlich mehr und wirft es weniger leicht weg. Bei dunklem Brot greift man am besten zu einem, das Natursauerteig enthält – dieser bindet viel Feuchtigkeit und hält das Brot so länger frisch. Und auch Vollkornmehle sorgen dafür, dass Brot länger saftig bleibt. Da bei ihnen das ganze Korn mitsamt der Schale gemahlen wird, binden sie deutlich mehr Wasser.
Richtig lagern
Lagert man sein Brot richtig, hat man lange etwas davon: Weizenbrote halten 4 bis 5 Tage, Roggenmischbrote 5 bis 6 Tage, Roggenbrote 6 bis 8 Tage und Schrot- und Vollkornbrote sogar 7 bis 14 Tage. Um so lange Freude am Brot zu haben, sollte man jedoch ein paar Lagertipps beachten. Brot nie im Kühlschrank, sondern immer bei Zimmertemperatur aufbewahren, am besten in einem Brotbeutel oder in einem Tontopf. Niemals einfach so liegen lassen, zumindest sollte es immer auf der Schnittfläche liegen, damit die Flüssigkeit aus dem Inneren nicht entweichen kann.
Phase 2: Konsequent verwerten
Mag man Brot oder Brötchen irgendwann nicht mehr “einfach so” essen, gibt es unzählige Möglichkeiten für die konsequente Verwertung:
- Einfrieren: Eignet sich besonders für übriggebliebene Frühstücksbrötchen. Einfach eine große Tüte oder ein Gefäß ins Gefrierfach legen und bei Bedarf das restliche Backwerk dazulegen. Ist eine ausreichende Menge zusammengekommen, lädt man zum großen Knödelessen ein – kennen Sie zum Beispiel schon unsere Brezen-Spinat-Knödel oder den Spinatauflauf?
- Brot flottmachen: Oft reicht schon ein kleiner Kniff, um zähes Brot wieder knusprig-lecker zu kriegen. Von außen leicht befeuchten und dann im Backofen aufbacken. Wer es besonders gut machen will, packt den ganzen Brotrest in feuchtes Backpapier und backt es damit kurze Zeit auf. Auch der gute alte Toaster verwandelt Altbrot noch einmal in eine knusprige Schnitte – vor allem mit etwas Olivenöl oder mit kleingehackten Tomaten und einer Prise Salz ein Genuss.
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Altbrot verarbeiten: Wenn nichts anderes mehr geht, kann man sein betagtes Brot auch einfach weiterverarbeiten. Zu Paniermehl beispielsweise, oder zu knusprigen Croutons für den Salat. Auch Arme Ritter sind ausgesprochen lecker und versetzen uns zudem direkt in Kindheitstage und Omas Küche zurück. Und wenn alles nichts hilft, eines geht immer: eine große Ladung Knusperbrot. Dafür das altbackene Brot in Würfel schneiden, in eine Pfanne werfen, dann erst mit Olivenöl beträufeln und hellbraun braten. Dazu ein Glas Wein – und Brot und Abend sind gerettet!