Bio. Von Anfang an.

Es geht ums Ganze. Deshalb setzen sich viele Ökokistenbetriebe für die ökologische Züchtung ein, als konsequente Weiterentwicklung des ökologischen Landbaus unter heutigen Bedingungen.

Dass Obst, Gemüse oder Getreide als „Bio“ ausgewiesen werden darf, sagt nichts über die Herkunft oder die Art des Saatguts aus, das verwendet wurde. Derzeit dominieren sogenannte Hybrid-Sorten den Markt, die in aller Regel mit Patenten von marktbeherrschenden Großkonzernen belegt sind. Dieses Saatgut ist nicht nachbaufähig, in der zweiten Generation büßen die daraus entstandenen Pflanzen bereits ihre Eigenschaften ein. 

Gänseblümchen

Die Konsequenz: Es entsteht Abhängigkeit von einigen wenigen Saatgutkonzernen, die Patenthalter sind. Gleichzeitig muss das Saatgut immer wieder neu erworben und kann nicht aus der Ernte vermehrt werden. In den Händen der Saatgutkonzerne liegt somit auch die Hoheit über die vorhandene Biodiversität – die sich damit auf wenige leistungsstarke Sorten reduziert.

Saatgut wird in Eimer gekippt
Saatguterzeugung nach Bio-Grundsätzen
 
Bio durch und durch

Die ökologische Züchtung geht hier andere Wege. Ziel ist es, die Züchtung wieder in bäuerliche Hand zu geben, ohne Patentschutz, mit nachbaubaren und samenfesten Sorten. Die Kulturpflanzen werden nach Möglichkeit dort gezüchtet, wo sie auch angebaut werden, um optimale Standort-Eigenschaften und damit robuste, widerstandsfähige Pflanzen zu erhalten. Die Züchtung erfolgt unter Bio-Bedingungen, so dass die Pflanzen an den heutigen ökologischen Landbau optimal angepasst sind – das passiert natürlich nicht von heute auf morgen: Die Züchtung einer neuen Apfelsorte etwa dauert 20 Jahre. Samenfeste Sorten lassen sich aus der Ernte heraus vom Bauern oder der Bäuerin vermehren: ein Schritt in Richtung Unabhängigkeit des ökologischen Landbaus.