Wie FAIR ist mein BIO?

 
Ein Bio-Siegel garantiert, dass das entsprechende Produkt unter definierten ökologischen Bedingungen erzeugt wurde. Nicht mehr und nicht weniger. Wie diese Bedingungen konkret aussehen, darüber trifft es keine Aussage. Es liefert keine Information über die Beteiligung des Herstellers am Artenschutz, über Fairness und Transparenz in der Lieferkette oder gemeinwohlorientiertes Wirtschaften. Es sagt nichts darüber, ob ein Produkt aus der Region stammt oder welche Klimabilanz es hat. Bio ist nicht direkt vergleichbar.
 
Siegel für mehr Fairness

Um Verbraucher*innen Orientierungshilfe zu geben und um regionale, dezentrale Strukturen zu stärken, hat der FairBio e.V. – ein Zusammenschluss mittelständischer Bio-Hersteller*innen und Bio-Händler*innen, dem auch der Verband Ökokiste als Fördermitglied angehört – das FairBio-Siegel eingeführt. Es steht für faire Wirtschafts- und Handelsbeziehungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, regionales Wirtschaften und Fairness vor der eigenen Haustür. Das bedeutet auch: faire Preise. Sie sind Voraussetzung, um den Anbau und die Verarbeitung heimischer Bio-Rohstoffe zu ermöglichen. Nicht zuletzt können die Unternehmen so ihrer sozialen Verantwortung in ihrem Betrieb gerecht werden und sich auch für gesellschaftliche Belange engagieren. 

Bereits mehr als 200 Bio-Produkte tragen das FairBio-Siegel, nach dem man als Verbraucher*in Ausschau halten kann.

 
Es kommt auf jede*n an

Wer sich persönlich engagieren möchte, kann das mit einer Mitgliedschaft in der sogenannten FairBio Genossenschaft tun, einer Initiative von Bio-Produzent*innen, Landwirt*innen, Händler*innen und Verbraucher*innen, die zwar unabhängig vom Verein ist, inhaltlich aber am selben Strang zieht. 

Aussage von Andreas Backfisch und Katrin Schlick von "Lotta Karotta" und der Bioland-Gärtnerei "Rote Rübe - Schwarzer Rettich"
Auch Ökokisten-Betriebe, wie Lotta Karotta, Gleichen, setzen sich für faires Bio ein.

Mitglieder der Genossenschaft setzen sich dafür ein, dass sich wirtschaftliches Handeln nicht ausschließlich an der profitorientierten Marktdynamik, sondern an Werten ausrichtet. Dieser Wandel kann und muss zu großen Teilen vom Verbraucher ausgehen – mit überlegten Kaufentscheidungen, die sich am Faktor Fairness orientieren. Langfristig soll so ein anderes Wirtschaften möglich werden: mit langfristigen Partnerschaften, regionalen Kooperationen, fairen Preisen und transparenten Strukturen.

Die Fair-Bio Genossenschaft setzt sich dafür ein, dass sich wirtschaftliches Handeln nicht ausschließlich an der profitorientierten Marktdynamik, sondern an Werten ausrichtet. 

 

Bilder: Ökokiste e.V. / Fair-Bio Genossenschaft / Fair Bio Verein / Lotta Karotta Bio-Lieferservice