Ernährungssouveränität: Warum wir selbst entscheiden sollten, was auf den Teller kommt

Was wäre, wenn wir unsere Lebensmittelversorgung wieder selbst in die Hand nehmen könnten? Ohne passiv abwarten zu müssen, ob globale Lieferketten in Krisenzeiten standhalten, ohne Abhängigkeit von Konzernen, die Preise und Anbauweisen diktieren. Ohne Produktionsbedingungen in Kauf nehmen zu müssen, die nicht unseren Überzeugungen entsprechen. Dann sprechen wir von Ernährungssouveränität: selbst zu bestimmen, woher unser Essen kommt, wie es produziert wird und welchen Einfluss das auf die Umwelt hat.

Um mehr Ernährungssouveränität zu erreichen, muss es unser Ziel sein, lokale Wertschöpfung zu stärken, nachhaltige Produktionsweisen zu fördern und die Vielfalt der Landwirtschaft zu bewahren. In Zeiten, in denen globale Krisen die Versorgungssicherheit infrage stellen, zeigt sich, wie wertvoll unabhängige und dezentrale Strukturen sind. Wer entscheidet, was auf unseren Tellern landet – wir oder die großen Konzerne? 

 
Wie wir Ernährungssouveränität fördern

Die Ökokisten-Betriebe sind ein gutes Beispiel dafür, wie Ernährungssouveränität in die Praxis umgesetzt werden kann. Durch enge Partnerschaften mit Bio-Betrieben aus der Region stärken sie nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern auch die Unabhängigkeit der Landwirtschaft.

  • Regionale Produktion: Der Großteil der Ökokisten-Produkte kommt von Bio-Erzeuger*innen in der Nähe. Das schafft Transparenz und fördert kleinbäuerliche Betriebe.
  • Vielfalt ist Programm: Mit dem Anbau regionaler und alter Sorten bewahren die Ökokisten-Betriebe nicht nur Artenvielfalt und Traditionen, sondern stärken auch die Anpassungsfähigkeit der Landwirtschaft an Klimaveränderungen.
  • Alternatives Angebot: Jede Bestellung einer Ökokiste unterstützt Strukturen, die gegen Abhängigkeiten von Agrarkonzernen arbeiten und eine nachhaltige Lebensmittelproduktion sichern. 
Warum Ernährungssouveränität heute wichtiger denn je ist

Globale Krisen, wie die Covidkrise, die Energiekrise oder geopolitische Konflikte, haben gezeigt, wie anfällig zentralisierte Agrarsysteme sind. Steigen Preise auf dem Weltmarkt, leiden sowohl Erzeuger*innen als auch Verbraucher*innen. Ernährungssouveränität bietet eine Antwort auf diese Herausforderungen: Durch regionale Strukturen, faire Preise und nachhaltige Anbaumethoden werden Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit gefördert.

Was Kund*innen tun können

Jede Kaufentscheidung ist auch eine politische Entscheidung. Mit dem Griff zu regionalen Bio-Produkten setzen Kund*innen ein Zeichen für eine enkeltaugliche, dezentrale Landwirtschaft. Durch die Unterstützung von Ökokisten-Betrieben tragen sie aktiv dazu bei, kleinbäuerliche Strukturen zu erhalten, die Umwelt zu schützen und regionale Wirtschaftskreisläufe zu fördern.

Ernährungssouveränität ist nicht nur ein Konzept, sondern eine echte Chance, unsere Zukunft selbst mitzugestalten. Gemeinsam können wir durch bewusste Entscheidungen eine Landwirtschaft fördern, die unabhängig, vielfältig und nachhaltig ist – für uns und kommende Generationen.

Bilder: Ökokiste e.V.