Chicorée: Lichtscheuer Spross

 
Saison

Von Oktober bis Mai

Herkunft

Der Chicorée, auch Salatzichorie oder Brüsseler Endivie genannt, stammt von der wildwachsenden Wegwarte ab, die man in Asien und Europa findet. Als Heilpflanze war er schon bei Römern und Griechen bekannt, als Gemüse hatte er seinen Durchbruch erst im Laufe des 19. Jahrhunderts, und zwar in Belgien. Dort ist er auch heute noch deutlich beliebter als bei uns: Belgier verzehren pro Kopf ungefähr zehn Mal so viel Chicorée wie wir Deutschen.

Aussehen

Was wir landläufig als Chicorée kennen, ist eigentlich nur die Spitze des Eisbergs. Die Zichorie bildet unter der Erde kräftige Rüben aus, ähnlich wie Zuckerrüben, die zwischen September und November geerntet werden und dann in die „Treiberei“ kommen. Dort wächst dann unter speziellen Bedingungen die Sprosse, die wir als Chicorée kennen. Allerdings nur in absoluter Dunkelheit. Es gibt Chicorée übrigens auch mit rötlichen Blättern – dann handelt es sich um eine Kreuzung mit Radicchio.

Was drinsteckt

Nicht jede*r mag Chicorée, vielen ist er schlicht zu bitter. Aber eben diese Bitterstoffe machen ihn auch sehr wertvoll: sie sind gut für Stoffwechsel und Kreislauf. Zudem enthält er viele Mineralien wie Zink und Kalium und liefert eine Menge Vitamin A, B und C sowie Folsäure. Ein ganz besonderer Inhaltsstoff des Chicorées ist das Inulin, ein löslicher Ballaststoff, der sättigend wirkt und außerdem gut ist für eine gesunde Darmflora. Inulin kommt sogar in entsprechenden probiotischen Präparaten zum Einsatz.

Gut zu wissen

In schlechten Zeiten verarbeitete man die Wurzel der Zichorie zu einer preisgünstigen Kaffee-Alternative. Im Spezialhandel gibt es auch heute noch Zichorien-Kaffeepulver, für das man die Wurzeln trocknet, röstet und dann vermahlt.

Tipps für die Küche

In Salaten sorgt Chicorée für eine leicht herbe Note, die besonders mit Früchten und Nüssen toll harmoniert. Für einen kräftigen Rohkost-Salat vermengt man geschnippelten Chicorée mit Orangen- und Apfelstücken, fügt Walnüsse hinzu und macht das Ganze mit einer einfachen Vinaigrette aus Öl, Essig, Salz, Pfeffer und Zucker an. Viele schätzen das nussige Chicorée-Aroma in Kombination mit Blauschimmelkäse und Birne. Eine dekorative Vorspeise entsteht, indem man die einzelnen Blätter etwa mit einer Fisch- oder Tomatensalsa oder einer Käsecreme füllt und schön anrichtet.

Aber auch gekocht schmeckt Chicorée gut: Das Klassiker-Rezept ist ein Auflauf, bei dem die einzelnen Sprossen in Salzwasser gegart und dann in Schinken eingewickelt und mit Béchamelsoße und Käse überbacken werden.

In jedem Fall solltet Ihr aber die bitteren Strünke entfernen. Auch empfiehlt es sich, gekauften Chicorée gleich zu verarbeiten oder aber im Dunkeln zu lagern. Im Licht wird er schnell grün und bitter, im dunklen Kühlschrank hält er sich jedoch bis zu einer Woche.

Unsere Chicorée-Rezepte

Rosenkohl-Maroni-Pfanne mit Chicorée-Granatapfel-Salat

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