Topinambur: Unterschätzter Alleskönner

 
Saison

Oktober bis März

Herkunft

Ursprünglich stammt die Topinambur-Pflanze aus Nordamerika und war von Kanada bis in die USA weit verbreitet. In Europa breitete sie sich von Frankreich über das Elsass nach Baden aus und galt dort als Delikatesse, bis sie Mitte des 18. Jahrhunderts weitgehend von der Kartoffel verdrängt wurde.

Aussehen

Die Knollen der Topinambur-Pflanze sind ungefähr so groß wie kleinere Kartoffeln, ähneln sonst aber der Ingwerknolle. Im Vergleich sind sie etwas heller, manchmal auch ins Rötliche gehend. Achtet beim Einkaufen darauf, dass die Wurzel prall, fest und glänzend ist, ohne schrumpelige Stellen an der Schale.

Was drinsteckt

Topinambur ist ernährungsphysiologisch ausgesprochen wertvoll. In der Knolle steckt nämlich eine große Menge Inulin – ein löslicher Ballaststoff mit etlichen guten Eigenschaften. Zum einen zeichnet er sich durch einen geringen glykämischen Index aus, wirkt also nur sehr schwach auf den Blutzuckerspiegel und lässt diesen kaum ansteigen. Gleichzeitig sättigt die Knolle aber langanhaltend – auch dank des hohen Inulingehalts. Das quillt nach dem Verzehr nämlich auf und sorgt so, zusammen mit einem stabilen Blutzuckerspiegel dafür, dass man lange satt ist und weniger Heißhungerattacken bekommt.

Und Inulin kann noch mehr: Es wird im Darm selektiv von den „guten“ Bifidobakterien verstoffwechselt, trägt damit zu dessen Vermehrung bei und sorgt so für eine gesunde Darmflora. Aufgrund der verdauungsanregenden Wirkung sollte man jedoch nicht von null auf hundert mit Topinambur starten: lieber mit kleineren Mengen anfangen und den Darm nach und nach daran gewöhnen. 

Darüber hinaus steckt die Knolle voll mit Mineralien und Vitaminen wie Kalium, Kalzium und den Vitaminen C, D und B. 

Gut zu wissen

Die Topinambur-Pflanze hat äußerst bekannte und beliebte Verwandte, der sie den Beinamen „Sonnenwurzel“ verdankt: Als Korbblütler gehört sie nämlich zur selben Familie wie die Sonnenblume. Und das sieht man auch an ihren großen, gelben Blüten und ihrem hohen Wuchs. Die essbaren Pflanzenteile finden sich allerdings unter der Erde. Ähnlich wie beim Ingwer wachsen die Knollen an den Wurzeln der Pflanzen.

Tipps für die Küche

Topinambur schmeckt recht dezent, vielleicht ein bisschen nussig-süßlich wie Artischocke. Die Kollen können roh oder gekocht verzehrt werden, mit oder ohne Schale. Möchte man sie ohne Schale genießen, sollten sie erst gekocht und dann unbedingt noch heiß geschält werden. So lässt sich die Schale einfach ablösen. Ansonsten lässt sich mit Topinambur jede Menge anfangen in der Küche, Ihr könnt damit eigentlich alles machen, was auch mit Kartoffeln funktioniert: braten mit etwas Knoblauch und Zwiebeln, backen mit Olivenöl oder auch dünsten und zu Püree verarbeiten. Auch für Gemüsebeilagen, Gratins, Suppen, Salat und sogar für Pommes oder Chips eignet sich Topinambur, da sind der Koch-Fantasie keine Grenzen gesetzt. Achtet nur darauf, dass Ihr die Knollen nicht zu lange lagert. Nach etwa einer Woche im Kühlschrank verlieren sie deutlich an Aroma. Die gute Nachricht: Ihr könnt sie problemlos einfrieren, dafür schält, schneidet und blanchiert Ihr sie kurz.

Kleiner Tipp: Damit sie schön hell bleiben, roh geraspelte Knollen sofort mit Zitronensaft beträufeln oder die geschälten, noch rohen Knollen in Zitronenwasser legen.

Unsere Topinambur-Rezepte

Bunte Topinambur-Kartoffel-Suppe